Am 22.9.2011 besuchte Papst Benedikt XVI. Berlin. Hier finden Sie Informationen zu den Aktionen und Demonstrationen zum Anlass des Besuches.

Gegenkundgebung zum Marsch radikaler Abtreibungsgegner

Veröffentlicht: 15.09.2012

Für Vielfalt und Selbstbestimmung in Deutschland

Am 22. September 2012, auf den Tag genau ein Jahr nach dem Papst-Besuch in Berlin, findet der sog. „Marsch für das Leben“ statt, initiiert von radikalen Abtreibungsgegnern. Aus diesem Anlass ruft das Netzwerk Sexuelle Selbstbestimmung zu einer Gegenkundgebung vor dem Brandenburger Tor auf.

Ärztinnen und Ärzte sowie Beratungseinrichtungen werden immer wieder zur Zielscheibe fanatischer Abtreibungsgegner. Diese nutzen zudem das Internet, um diejenigen einzuschüchtern, die das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Frauen verteidigen. Diese Aktivitäten gegen das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Frauen und Paaren können nicht unwidersprochen bleiben. Frauen dürfen nicht entmündigt werden, sondern sollen über ihre Lebens- und Familienplanung selbstständig entscheiden können.

Das Netzwerk Sexuelle Selbstbestimmung hat sich daher zu einer Kundgebung für Vielfalt und sexuelle Selbstbestimmung in Deutschland – gegen Abtreibungsverbot und christlichen Fundamentalismus entschlossen. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) unterstützt diese Kundgebung.

Hierzu erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg:

„Wir sind vor einem Jahr gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes auf die Straße gegangen. Die jetzige Kundgebung für sexuelle Selbstbestimmung ist da nur folgerichtig. Eine offene und freie Gesellschaft muss gegen jegliche Form von Extremismus offensiv Position beziehen.“

Am 22. September 2011 demonstrierten 15.000 Menschen in Berlin gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes. Die Demonstration des Bündnisses „Der Papst kommt“ fand unter dem Motto „Keine Macht den Dogmen!“ statt.

Kundgebung „Für Vielfalt und sexuelle Selbstbestimmung in Deutschland“
Samstag, 22. September 2012, 13.30 Uhr
Platz des 18. März, 10117 Berlin (Brandenburger Tor)

Kontakt:
Dr. Ines Scheibe
E-Mail: i.scheibe@hvd-bb.de
Telefon: +49 (0) 30 4417992

Weitere Informationen:
www.sexuelle-selbstbestimmung.de


Nach dem Papst kommen andere.

Veröffentlicht: 11.09.2012

Am 22. September 2012, auf den Tag genau ein Jahr nach dem Papst-Besuch in Berlin, rollt eine neue Dogmen-Lawine an: Der „Marsch für das Leben“ zieht wieder einmal durch die Hauptstadt. „Für das Leben“ – was auf den ersten Blick nach einem guten Grund für eine Demonstration klingt, erweist sich bei näherem Hinsehen als Farce: Der „Marsch für das Leben“ marschiert nämlich in erster Linie gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen durch die Welt. Hand in Hand demonstrieren so alljährlich Abtreibungsgegnerinnen und -gegner und Verfechter einer „traditionellen“ Vorstellung.

Bei der Gegenkundgebung am Brandenburger Tor ist eure Unterstützung gefragt!

Nähere Informationen folgen in Kürze.


Bündnis „Der Papst kommt“ zieht Bilanz

Veröffentlicht: 06.10.2011

Das Bündnis „Der Papst kommt“ zieht bei seinem nächsten Treffen Bilanz zum Papst-Besuch in Berlin und dem damit einhergehenden Protest. Das Netzwerktreffen des Bündnisses findet am Donnerstag, den 13. Oktober 2011, um 19.00 Uhr statt:

 

DGB Bezirk Berlin-Brandenburg, Raum „Wilhelm-Leuschner-Saal“

Keithstraße 1/3, 10787 Berlin

Nahe U-Bahnhof Wittenbergplatz

 

Um Voranmeldung wird gebeten! Kontakt: Pascal Ferro, pascal.ferro@lsvd.de

Mehr als 70 Organisationen haben sich in dem Bündnis „Der Papst kommt“ zusammengeschlossen, aus Protest gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes.


„Eine brandgefährliche Rede“

Veröffentlicht: 27.09.2011

Kommentar von David Berger zur Rede des Papstes im Deutschen Bundestag

Dr. theol. habil. David Berger, früher Herausgeber der Zeitschrift „Theologisches“ mit einer Professur an der Päpstlichen Akademie des Heiligen Thomas von Aquin, kommentiert die Rede des Papstes im Deutschen Bundestag:

„Die Rede Papst Benedikts XVI. im Bundestag hat quer durch fast alle Parteien und Medien sehr schnell großen Zuspruch gefunden. Man zeigte sich erleichtert, dass der Papst nicht durch antisemitische, homophobe oder frauenfeindliche Thesen aufgefallen und ganz im akademisch-ruhigen Ton theoretischer Erwägungen geblieben ist.

Auf der Basis dieser Erleichterung blieb eine kritische Sicht auf die vom Papst in den Mittelpunkt gestellte klassische Naturrechtslehre weithin aus oder sie wurde gar völlig falsch als Plädoyer für die ökologische Bewegung interpretiert.  Die Rede war alles andere als das. Sie war eine große Apologie für das klassische, vormoderne Naturrecht, das die Basis aller politischen Entscheidungen sein muss – und zwar jenseits aller demokratischen Meinungsfindung. Dabei wurde bewusst mit dem sehr weiten Begriff des Naturrechts gespielt, der – wie der Begriff “Natur” auch – äußerst dehnbar ist. So ist allbekannt, dass etwa das antike Naturrecht, dass der Papst hoch leben lässt, die Sklaverei als im Naturrecht verankert sieht.

Dass diese mittelalterlich-frühneuzeitliche Naturrechtslehre, die heute kein ernst zu nehmender Wissenschaftler mehr vertritt, für Benedikt die wichtigste Argumentationsbasis in fast allen heiß umstrittenen Fragen ist, hat offensichtlich keiner bemerkt: die Minderbewertung der Frau in der Kirche, die Ächtung der Homosexuellen, die Verteufelung der künstlichen Verhütungsmittel usw. So wird besonders im Bereich der Homosexualität vom Papst und anderen kirchlichen Dokumenten immer wieder deren Widernatürlichkeit unterstrichen. Die Berufung auf das Naturrecht bildet sogar die Basis nicht mehr nur praktizierte Homosexualität, sondern sogar die Veranlagung strikt abzulehnen: Schon die homosexuelle Veranlagung ist für den Papst etwas, was gegen die von Gott ursprünglich gewollte Natur steht (Licht der Welt, 180). Dass diese in staatlichen Zusammenhängen nicht mit der Bibel, sondern mit dem Naturrecht begründet wird, macht die Sache umso gefährlicher. Denn dieses vom Papst postulierte Naturrecht ist nicht demokratischen Abstimmungen anheim gegeben und völlig unabhängig von religiösen Bekenntnissen. Es bindet alle Menschen und Völker aller Zeiten vor jeder demokratischen Abstimmung. Wo ein Staat sich nicht an diese von Benedikt favorisierte Rechtsbasis hält und z.B. gleiche Recht für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften einführt, wird er zur “Räuberbande” (Benedikt zitiert hier Augustinus). Das Naturrecht bildet die ideologische Basis für den Vatikan, auf der er auf völkerrechtlichen Konferenzen mit Staaten wie Saudi-Arabien und dem Iran eng zusammen arbeitet, um dort einen Abbau von Frauen, Religionskritiker und Homosexuelle diskriminierenden Gesetzen zu verhindern.

Wenn man diese Zusammenhänge bedenkt, die sich eindeutig aus dem gesamten Denken Benedikts und den Interventionen des Vatikans in den letzten Jahren in gesellschaftlichen Fragen ergeben, ist man sehr verwundert, wie positiv diese Rede auch von jenen aufgenommen wurde, die seit vielen Jahren eben jene menschenverachtenden Aktionen des “Heiligen Stuhls” hart kritisieren.“


15.000 Menschen demonstrierten friedlich und fröhlich

Veröffentlicht: 22.09.2011

Auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete setzten ein Zeichen gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes

Um 16 Uhr bei der Kundgebung

Um 16 Uhr bei der Kundgebung

Heute demonstrierten 15.000 Menschen in Berlin gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes. Die Demonstration des Bündnisses „Der Papst kommt“ fand unter dem Motto „Keine Macht den Dogmen!“ statt.

Bei der Auftaktkundgebung am Potsdamer Platz wurden Ansprachen zu den Themen Frauen- und Geschlechterpolitik, Homosexualität, Kondompolitik sowie Trennung von Kirche und Staat gehalten. Uta Ranke-Heinemann unterstützte die Kundgebung ebenfalls mit einer bewegenden Ansprache. Auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete setzten ein Zeichen gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes.

Nach der Kundgebung startete der Demonstrationszug mit über 10.000 Menschen am Potsdamer Platz. Bei Ankunft der bunten Wagen und fröhlichen Fußgruppen am Bebelplatz umfasste der Demonstrationszug bereits 15.000 Menschen. Die Veranstaltung endete mit einer Abschlusskundgebung und DJane MARUSHA legte auf.

Das Bündnis „Der Papst kommt“ wurde Anfang des Jahres vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg initiiert. Dem Bündnis gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes haben sich inzwischen 70 Organisationen angeschlossen. Die Demonstration, die heute parallel zur Rede des Papstes im Deutschen Bundestag stattfand, wurde vom Berliner CSD e.V. organisiert.

 

 

 


Demo-Truck mitfahren?

Veröffentlicht: 21.09.2011

Wer möchte morgen auf dem großen Demo-Truck mitfahren? Voraussetzung ist eine originelle und bunte Kostümierung! Und wir bitten um eine Spende von 10 Euro. Weitere Infos und Anmeldung unter: papst@csd-berlin.de


Demo-Route

Veröffentlicht: 20.09.2011

Ab sofort findet ihr die Demo-Route zum Downloaden und zu verbereiten.


Logo zum Demo-Motto

Veröffentlicht: 20.09.2011

Zum Motto der Demo am 22.9. gibt es jetzt ein Logo. Dieses Logo steht unter Downloads in zwei Varianten bereit!


Demo-Motto: „Keine Macht den Dogmen!“

Veröffentlicht: 16.09.2011

Das Bündnis „Der Papst kommt“ hat auf seinem gestrigen Netzwerktreffen für die Demonstration gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes das Motto „Keine Macht den Dogmen“ beschlossen. Die Demonstration startet am 22. September 2011 um 16.00 Uhr mit einer Kundgebung am Potsdamer Platz. Mehr lesen.


Helferinnen und Helfer gesucht!

Veröffentlicht: 15.09.2011

Für die Demonstration am 22. September suchen wir noch möglichst viele Helfer und Helferinnen.

Es gibt eine Plakatverteilungsaktion am Freitag den 16. September um 19.00 Uhr

Treffpunkt ist beim LSVD, Kleiststraße 35 in 10787 Berlin. Wer Zeit und Interesse hat meldet sich bitte bei: lisa.garbe@lsvd.de

Desweiten brauchen wir DRINGEND Helferinnen/Helfer für die Dekoration des Trucks, Ordneraufgaben auf der Demo, Betreuung an der Kundgebung etc.

Hierzu schickt mir bitte eine E-Mail an pascal.ferro@lsvd.de .